Feuer

Ausschweifungen einer Generation   Dunkel in Grau:
Bürokratische Zeit, verstaubte Planung
bedrückender Geruch stockiger Vorhänge

Meine eigenen Fäuste haben nie genug Kraft
Die Vendetta in meinem Kopf
findet kaum ihr schattenhaftes Ziel

Aber da sind kleine Flammen um mich herum
kleine Flammen lecken an meinen Schuhen
und ich bin hungrig, hungrig, hungrig
so hungrig
Reißt mir die Mauern ein
über Grenzen hinweg bringt mir Wasser
Da sind doch kleine Flammen um mich herum
und machen mich durstig

Einmal entzündet das Feuer die modrigen Vorhänge
frisst alles, was den Blick versperrt
dann kommt auch Wind
der bringt frischere Luft
er löscht das Feuer nicht aus

Der Sturm ist wie ein anderes Gewehr
das probieren die Mächtigen aus
bringen die Flammen zum Lodern

Viele suchen das zu verhindern
aus Missgunst oder Habgier
oder Dummheit und Angst

Kolonnen schwerer Wagen
Die Krawatten noch enger gebunden
Neue Panzer im Einsatz
wollen alles träge halten und klein
fordern Treue, Moral
ohne etwas zu geben
und wir
noch ohne Zuversicht
spielen mit
kleine Kriege, die niemand gewinnt

Ach, könnt’ ich doch gehen
nur 5 nur 1 Zentimeter
nur 1 Millimeter über dem Boden
nur den Dreck nicht berühren
nur nicht so gefangen sein

Schafft mir doch endlich die Grenzen weg ...

... und dann – mein Gott – lass mich hinauf
auf den höchsten der Berge
Die Flammen jetzt größer um mich herum
und dann gib mir Nacht
dass Feuer zu sehen ist
Kilometer um Kilometer
über Dörfer und Städte
weckt aus unruhigem Schlaf
Fantasie gibt und Mut
Kilometer um Kilometer
Stunde um Stunde